Wenn man sich eine Gangart wegwünschen könnte, wäre das ohne Zweifel der Trab. Insbesondere das Aussitzen stellt für europäische Reiter und Reiterinnen ein anspruchsvolles Etappenziel dar, das fast schon masochistisches Durchhaltevermögen erfordert. In anderen Teilen der Erde geht man jedoch vieles entspannter an. Selbst manche Pferderassen ziehen da mit und bieten den unnötig unbequemen Trab gar nicht erst an.
Einen Gang entspannter: Die Gangpferderasse Mangalarga Marchador zeigt den typischen Marcha.
Freue dich also auf den „Marcha Batida“ und den „Marcha Picada“. Was wie ein exotischer Drink klingt, sind die beiden einzigartigen Gangarten der Mangalarga-Marchador-Pferde. Unsachkundige würden sagen: irgendwie wie Tölt, nur besser. Der Marcha Batida ist eine diagonale Viertaktbewegung, bei der das Pferd immer mit mindestens einem Huf den Boden berührt. Das macht ihn gleichmässig und so unglaublich komfortabel, dass selbst Anfänger ausbalanciert sitzen, als hätten sie nie etwas anderes gemacht. Der Marcha Picada hingegen entsteht durch eine seitlich versetzte Bewegung, die dich sanft und geschmeidig über lange Distanzen schaukelt. Mit einem Stockmass von 147 bis 157 cm sind Mangalarga Marchadores von der Statur nicht einschüchternd und in ihrer Erscheinung ausgesprochen elegant.

Die Farm Haras Maracaipe liegt nur wenige hundert Meter vom Strand von Porto de Galinhas entfernt und ist Heimat von 25 selbst gezogenen Mangalarga Marchadores. Die Ausritte führen durch Kokosplantagen, das hügelige Hinterland und entlang endloser Strandabschnitte. Dabei zeigen die Pferdchen ihre Gelassenheit und warten geduldig, wenn man an einer der Strandhütten für einen Drink hält – ein Detail, das keineswegs unerwähnt bleiben soll. Dieses Gesamtpaket begeistert die Besucher so sehr, dass die kleine Farm Haras Maracaipe 2024 mit dem Traveler's Choice Award von TripAdvisor ausgezeichnet wurde.

Auch Nichtreiter werden sich hier nicht langweilen. Nur wenige Kilometer entfernt liegt Porto de Galinhas, eine der beliebtesten Beach-Destinationen Brasiliens. Kein Wunder. Der Sand ist feinkörnig und weiss, das Wasser türkisblau und mit kleinen Swimmingpools durchsetzt. Durch den Ort selbst kann man sich tagelang durchshoppen- und schlemmen. Besonders erfreulich ist, dass Natur- und Meeresschutz Teil des touristischen Angebots ist. So kann man im Meeresschildkrötenmuseum vieles über die bedrohte Spezies lernen und über das Meer, an dem man auf seinem Mangalarga Marchador das angenehme Wogen des Marcha geniesst.
